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Verlust des Vorstandssitzes bei der Nord/LB wiegt schwer – Nachteile für regionale Wirtschaft befürchtet

BRAUNSCHWEIG (10. September 2025). Der Bedeutungsverlust Braunschweiger und Braunschweigischer Interessen und der fehlende Einfluss von Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) bei der Nord/LB hätten kaum klarer demonstriert werden können als durch die erneuten Schließungen von sechs Filialen der Braunschweigischen Landessparkasse und das Kappen des BLSK-Vorstands auf nunmehr nur noch zwei Mitglieder. „Kornblums Kardinalfehler war es, 2023 klaglos zu akzeptieren, dass der Vorstandsvorsitzende der BLSK mit Beginn des Jahres 2024 nicht mehr im Vorstand der Nord/LB für Braunschweig vertreten ist“, kritisiert der CDU-Kreisvorsitzende Maximilian Pohler. Inzwischen sei die Interessenswahrnehmung der gesamten Region nachhaltig geschwächt, die politischen Vertreter der Städte und Kreise haben maßgeblichen Einfluss auf zentrale Entscheidungen verloren.

„Das Ausdünnen des Filialnetzes und der Abbau von Personal hat ein nicht mehr hinnehmbares Maß erreicht. Insbesondere ältere Menschen sind auf eine Filiale vor Ort angewiesen. Kompetente Ansprechpartner in der Beratung sind indes nicht nur für Privatkunden, sondern vor allem für Geschäftskunden wichtig. Von Oberbürgermeister Kornblum gibt es keine klare Positionierung zur erneuten Schlechterstellung Braunschweigs und der Region“, wundert sich Maximilian Pohler. „Mein Eindruck ist, dass er sich wegduckt und das Thema Braunschweigische Landessparkasse gar nicht mehr forcieren will, sondern lieber den Mantel des Schweigens darüber decken will“, mutmaßt der CDU-Kreisvorsitzende.

„Die schleichende Abwicklung der Braunschweigischen Landessparkasse ist eine finanz- und wirtschaftspolitische Katastrophe für Braunschweig und unsere wirtschaftliche Stabilität. Gerade für die Unternehmen dieser Region geht damit ein zentraler Kreditgeber Stück für Stück verloren, was zu deutlichen Nachteilen im Wettbewerb und monopolartigen Strukturen im Bankensektor führen kann, mit der Folge von verschlechterten Rahmenbedingungen für Mittelständler“, befürchtet Pohler. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten brauche man vertrauensvolle Ansprechpartner mit Kompetenzen und Handlungsmöglichkeiten vor Ort, keine ferngesteuerten Strukturen einer immer stärker zentralistisch organisierten NORD/LB.

Letztlich zeigte sich auch bei dem Rückzug vom Projekt Okerstufen, dass man an Investitionen in der Stadt Braunschweig und einer Verantwortung zur Stadtentwicklung kein Interesse mehr habe. Auch der Verkauf von Immobilien wie zuletzt der Villa von Amsberg unterstreiche das.

Bitter für Braunschweig ist zudem, dass der einstige Sitz der Braunschweigischen Staatsbank an der Dankwardstraße geopfert wird. „Das hat Symbolkraft“, meint Pohler. 1970 erfolgte eine gleichberechtigte Fusion zwischen Hannover und Braunschweig zur Norddeutschen Landesbank (Nord/LB). Das einstige Gleichordnungsverhältnis hat sich inzwischen maßgeblich zu Braunschweiger Lasten verschoben.

„Der künftige Leerstand in diesem Filetstück der Braunschweiger Innenstadt ist ein weiteres Symbol des immer stärkeren Bedeutungsverlustes Braunschweigs in der Landespolitik. Den von OB Kornblum selbsternannten großen Einfluss Braunschweigs auf Bundes- und Landespolitik, gibt es schlichtweg nicht mehr“, so Pohler.  Der CDU-Politiker beklagt, dass Kornblum auch Mitglied des Aufsichtsrates der Nord/LB sei und in diesem Gremium entschiedener für die braunschweigischen Interessen einstehen müsse.

Dabei hatte Oberbürgermeister Kornblum 2023, angesichts damaliger kleinerer Zugeständnisse der Nord/LB, den historischen Rückschlag mit dem Verlust des Postens im NORD/LB-Vorstand sogar vollmundig als persönlichen Erfolg verkaufen wollen. Danach kündigte er an, dass er eine Einigung mit der rot-grünen Landesregierung, der Norddeutschen Landesbank und dem Sparkassenverband erzielen werde, um eine eigenständige Braunschweigische Sparkasse zu errichten. Davon ist derzeit keine Rede mehr. Eine Übernahme der Braunschweigischen Landessparkasse durch die Kommunen scheitert bereits an der desolaten Haushaltslage, insbesondere der Stadt Braunschweig.