Allen Kindern soll ungeachtet sozialer Hintergründe der frühe Zugang zur Informationstechnologie ermöglicht werden.

Das Programmieren von Computern wird in Zukunft zu den Schlüsselfähigkeiten junger Menschen gehören, um am Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein. Deswegen stellen wir den Antrag, die Einrichtung einer außerschulischen Programmierschule in Braunschweig zu prüfen. Sie soll allen Kindern ungeachtet sozialer Hintergründe den frühen Zugang zur Informationstechnologie ermöglichen und der Wissenschaft, Forschung und Industrie bestens ausgebildeten Nachwuchs zur Verfügung stellen.

„Es gibt bereits private Initiativen, die sich darum kümmern, Kindern den Zugang zum Programmieren, zum sogenannten Coding, zu ermöglichen. Wir bitten die Verwaltung deswegen zu ermitteln, ob eine institutionalisierte, kommunale Programmierschule in freier Trägerschaft, wie es sie bislang unseres Wissens nach bundesweit noch nicht gibt, eine gute Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft und ihre Einrichtung sinnvoll ist“, begründet Oliver Schatta, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses, unsere Initiative.

Programmierschulen sind aus unserer Sicht auch ein innovativer Beitrag, um das schwache Abschneiden deutscher Schülerinnen und Schüler in internationalen Bildungsmonitorings zu korrigieren. Erst kürzlich hatte die Braunschweiger Zeitung über die Bestrebungen zweier Braunschweiger Gründer berichtet, die unter dem Namen Codenauten bereits seit mehreren Jahren Kinder und Jugendliche an das Programmieren heranführen. Sie stellen in ihrer täglichen Arbeit jedoch fest, dass viele Angebote sich ausschließlich an Erwachsene richten und ihnen die Mittel fehlen, um bereits im Kindesalter an das Programmieren heranzuführen. „Wir sehen unsere Stadt mit ihrer renommierten Technischen Universität und ihren vielen hochkarätigen Forschungseinrichtungen als prädestiniert an, Vorreiter bei diesem neuen Bildungsangebot zu sein. Mit den Codenauten haben wir möglicherweise genau die richtigen Partner, um auf ein bereits bestehendes Netzwerk aufbauen zu können. Das soll die Verwaltung nun prüfen“, sagt Ratsherr Maximilian Pohler, der seit Längerem in Kontakt mit den Codenauten steht und deren gute Arbeit schätzt.

Die Etablierung einer deutschlandweit einzigartigen Programmierschule als Lern- und Erlebnisort kann die richtige Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft sein. Deshalb leiten wir mit diesem Prüfauftrag die notwendigen Schritte ein, um Braunschweigs Bildungslandschaft mit einem einzigartigen Projekt zu bereichern. Ihr Antrag wird zunächst im Wirtschaftsausschuss am 5. März diskutiert und soll abschließend in der Ratssitzung am 9. April beschlossen werden.